Die Lorscher Nibelungenhalle wird sich verändern

Sanierungsplanung schreitet voran

Beim Großvorhaben Nibelungenhalle hat die Stadtverwaltung ein wichtiges Etappenziel erreicht: Seit November ist das Planungsteam komplett und hat intensiv zu arbeiten begonnen. Im April wurde das geplante Bauprogramm im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt und nach weiteren Beratungen mit Vereinen und Fraktionen Anfang Juli mit kleinen Ergänzungen beschlossen. Es wurde deutlich, dass für die Modernisierung der Mehrzweckhalle mehr investiert werden muss als vor einigen Jahren angenommen.

 

Planungsentwürfe für die Sanierung wurden vorgelegt

Wie die Nibelungenhalle nach der Sanierung aussehen könnte, wurde von dem Planungsteam vorgestellt. Wer nach dem Umbau eine Veranstaltung in der Nibelungenhalle besucht, wird den Eingang nicht mehr suchen müssen. Denn nach den aktuellen Entwürfen wird sich die Halle mit einer großen Glasfront in Richtung Stadtzentrum öffnen. Der Eingang wird von der Bahnhofstraße aus sichtbar und barrierefrei sein. Über das Foyer auf der unteren Ebene können künftig Besucher*innen mit einem Aufzug direkt vor den Veranstaltungssaal auf die zweite Ebene gelangen. Die Wärme- und Energieversorgung soll durch eine Luft-Wärmepumpe und eine PV-Anlage erfolgen.

 

Investitionskosten in Höhe von 13,5 Mio. € geplant

Ende 2022 geriet das Bauvorhaben zunächst ins Stocken. Denn im Vergleich zur ersten überschlägigen Prognose im Zuge des Gutachterverfahrens im Jahr 2018 deuteten sich nun höhere Kosten an. Daher mussten zunächst alle Positionen auf Plausibilität geprüft werden.

 

Mit der Prüfung wurde deutlich: Hauptursache sind die enorm gestiegenen Baukosten sowie höhere Anforderungen an die technische Ausstattung. Zudem kommen weitere Kosten hinzu, bspw. für die Statik des Dachs sowie die Sanierung eines Wasserschadens. Nach derzeitigem Stand ist mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 13,5 Mio. Euro zu rechnen.

 

Diese Summe muss die Stadt aber nicht allein stemmen. Neben den eigenen Mitteln kann die Stadt mit mindestens 4,2 Mio. Euro Bundes- und Landeszuschüssen aus dem Programm „Lebendige Zentren“ rechnen. Weitere Fördermittel werden beantragt und wurden teilweise auch schon bewilligt, bspw. für das energetische Gebäudekonzept.

 

„Die Nibelungenhalle hat als Veranstaltungsort vieler städtischer Veranstaltungen eine zentrale Bedeutung für Lorsch“, erklärt Bürgermeister Christian Schönung. Voraussichtlich im Herbst wird die Entwurfsplanung öffentlich vorgestellt. „Vor September 2024 wird aber nicht mit einem Baubeginn gerechnet. Rückbauarbeiten werden aber schon nach der Fastnacht erfolgen.“, sagt die städt. Projektleiterin Heike Schneider. Grund dafür sind auch die umfangreichen Vorschriften, die bei den teilweise europaweiten Ausschreibungen zu beachten sind. Es fehlt aber auch teilweise an Resonanz auf die Ausschreibungen.

 

Das städtische Großprojekt Nibelungenhalle ist innerhalb des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ ein zentrales Bauvorhaben. Bereits im Jahr 2021 fiel der politische Beschluss die Nibelungenhalle umzugestalten und das städtische Jugendzentrum (JUZ) in das untere Geschoss der Nibelungenhalle zu verlegen.