Das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“

Unter dem Motto „Denken und beleben Sie Ihre Innenstadt neu“ hat das Land Hessen das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ ins Leben gerufen. Die Aufnahme in das Programm erfolgte bereits 2021, mit einer Förderperiode, die im Dezember 2023 endete. Die bereitgestellten Fördermittel in Höhe von 74.000,00 EUR wurden von der Stadt Lorsch in Projekte zur Belebung der Innenstadt, zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und zur Neustrukturierung der gewerblichen Innenstadtakteure investiert.

Das Ziel bei der Erstellung des neuen Stadtmarketingkonzepts war es, auf den Stärken der Stadt Lorsch aufzubauen und eine zukunftsfähige, lebendige sowie attraktive Innenstadt zu gestalten. Mit der Umsetzung wurde die imakomm AKADEMIE GmbH beauftragt, die unter der Projektleitung der Entwicklungsgesellschaft Lorsch mbH und unter Einbeziehung der Ergebnisse aus partizipativen Beteiligungsprozessen, Handlungsfelder für die Zukunftsfähigkeit sowie zur Stärkung der Identität der Stadt entwickelte.

Auch die Strukturen des Stadtmarketings wurden überarbeitet, wobei die Herausforderungen eines rückläufigen ehrenamtlichen Engagements, die Auflösung der WEL und neue Finanzierungsmodelle berücksichtigt wurden.

Entstanden ist ein umfangreicher und zukunftsweisender Maßnahmenkatalog, der richtungsweisend für die zukünftige Arbeit im Stadtmarketing ist. Konzepte sind jedoch nur dann erfolgreich, wenn sie auch aktiv umgesetzt werden. Hier einige der bereits umgesetzten Projekte aus dem neuen Stadtmarketingkonzept:

 

  • Neuorganisation des Stadtmarketings, federführend durch die Entwicklungsgesellschaft Lorsch mbH
  • Einführung des Lorscher Stadtgutscheins
  • Innenstadtdekoration: optische Aufwertung, Wegeführung und Begrünung in Form von Lampions und Pflanzkübeln
  • Schaffung weiterer gastronomischer Außenflächen in Form von Parklets
  • Schaffung zusätzlicher Fahrradabstellmöglichkeiten
  • Etablierung eines proaktiven Leerstandsmanagements: Im Jahr 2024 konnten sieben neue Betriebe (Einzelhandel, Dienstleister, Restaurants) in der Lorscher Innenstadt angesiedelt bzw. erweitert werden.
  • Mutige Pop-Up-Projekte: So entstand z.B. die Klosterbar
  • Entwicklung neuer Veranstaltungsformate: z.B. Lorscher Innenstadtzauber, Lorscher Winterzauber, Raum der Wünsche
Nicht nur in Lorsch, sondern bundesweit ist ein Rückgang des ehrenamtlichen Engagements zu beobachten. Auch die Interessenvertretungen in Handel, Gastronomie und Dienstleistung befinden sich im Wandel, und die Auflösung der Wirtschaftsvereinigung des Lorscher Einzelhandels wurde bereits vollzogen. Diese Veränderungen führten dazu, dass neue Strukturen geschaffen und rechtlich sowie steuerlich geprüft werden mussten. In diesem Kontext wurden neue Dialogprozesse etabliert und Partnerschaften gebildet, um gemeinsam an der Vision einer lebendigen Lorscher Innenstadt zu arbeiten.

„Digitale Sichtbarkeit“ ist ein Begriff, der in der heutigen Welt unverzichtbar geworden ist. Mit der Einführung des Lorscher Stadtgutscheins wurde auch eine digitale Plattform etabliert, auf der sich Lorscher Unternehmen mit ihrem Portfolio online präsentieren können. Dadurch wurde nicht nur die Online-Sichtbarkeit der Unternehmen erhöht, sondern auch eine zentrale Anlaufstelle für die Kund*innen geschaffen, um sich über die Angebote der Lorscher Dienstleister, Einzelhändler und Gastronomen zu informieren.

Über den Facebook- und Instagram-Account, LinkedIn sowie die Website der Entwicklungsgesellschaft Lorsch werden regelmäßig Informationen zu Unternehmensbesuchen, Eröffnungsfeiern, Jubiläen und besonderen Aktionen veröffentlicht.

„Temporäre Umnutzungen: Öffentliche Flächen neu bespielen“ lautete das Konzept im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft Innenstadt“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.

Um dem veränderten Mobilitätsverhalten in den Sommermonaten gerecht zu werden, wurden auf dem Marktplatz an zwei stark frequentierten Stellen temporäre Fahrradständer in Form von Anlehnparkern installiert. Diese bieten Lorscherinnen und Touristinnen eine sichere Möglichkeit, ihre Fahrräder abzustellen und zu verschließen, während sie die Innenstadt besuchen.

Für eine einheitliche Dekoration der Einkaufsstraße und zusätzliche Begrünung sorgen Pflanzkübel, die vor den Eingängen der Innenstadtbetriebe positioniert wurden. Durch die einheitliche Gestaltung sollen neue optische Anreize gesetzt werden, die Einkaufsstraße ausgehend vom Marktplatz zu begehen. Die Stadt Lorsch stellte die Pflanzkübel samt Erstbepflanzung zur Verfügung, die Pflege übernehmen die Innenstadtbetriebe im Rahmen einer Patenschaft.

Ein weiteres Projekt war die Errichtung von sogenannten Parklets, bei denen Parkflächen temporär in gastronomische Außenflächen umgewidmet wurden. Diese schafften einerseits neue, klar definierte Aufenthaltsqualitäten und unterstützen andererseits ortsansässige Betriebe mit erweiterten Flächen. Auch die innerstädtische Begrünung und die Reduzierung des ruhenden Verkehrs spielten hierbei eine wichtige Rolle.

Lampions am Palais von Hausen Lorsch
Lampions: Copyright Frank Jäger Lorsch

Der Lorscher Winterzauber verwandelte den Hof Lorbacher in eine festliche Oase. Ein Himmel aus Kugeln, Sternen und Bändern sorgte für besinnliche Stimmung, während die blauen Buden, betrieben von lokalen Vereinen, heißen Glühwein bereithielten. Überdimensionale Engelsflügel, geschmückt mit hunderten von Lichtern, leuchteten in der dunklen Jahreszeit und dienten als Fotomotiv für Groß und Klein.